01 - 06. Juni 2019
Die Einreise am Zoll war gegenüber den letzten Zöllen richtig angenehm. Kein grosses Tamtam, wie Papiere organisieren, usw. Da Sie gerade Stromausfall hatten, musste ich warten und darum hatte sich alles etwas verzögert. Aber damit kann ich sehr gut leben, da bin ich ja anderes gewohnt. Zuerst ging es noch bis Buxoro, dort übernachten und dann weiter bis Samarkand. In Samarkand habe ich ein tolles und günstiges Hotel gefunden. Ich musste unbedingt mal wieder die Wäsche waschen, meine Motorradhose flicken und die Webseite und Bilder bearbeiten. Da ich seit der Abfahrt nun bereits 10'000km gefahren bin, war auch ein Service am Motorrad nötig. Also habe ich mich für eine Weile eingemietet und konnte alles in Ruhe erledigen. Ebenso konnte ich wieder einmal in Ruhe die Gegend erkundigen, mit den Einheimischen ins Gespräch kommen und etwas über Land und Leute kennen lernen. Am Sonntag wurde ich bereits vom Hotelbesitzer zum Familienessen eingeladen, dies würden Sie jeden Sonntag so machen und sei Tradition. Eine schöne Abwechslung für mich, bei netter Gesellschaft und gutem Essen. Allgemein fühle ich mich im Hotel schon fast wie in die Familie aufgenommen. Hier lässt es sich sehr gut für längere Zeit aufhalten.
04. Juni 2019
Die Stadt ist grösser als ich gedacht habe und hat ein spezielles Flair. Vieles ist mit Mosaiksteinen verziert und leuchtet entsprechend in allen Farben. Vor allem der Registan ist wirklich beeindruckend. Die Gebäude sind architektonisch fantastisch gemacht, wenn man bedenkt wie alt sie sind. Wie lange die wohl gebraucht haben, um all die Mosaiksteine anzubringen? Es hat rundum Parks, die mit viel Aufwand und Leidenschaft gepflegt werden und das sieht man auch.
05. Juni 2019
Heute wollte ich wieder mal einen Ausflug ins Grüne machen und die Berge in der Nähe entdecken. Kaum am Berg angekommen, habe ich bereits ein nettes deutsches Pärchen, ebenfalls mit dem Motorrad unterwegs, getroffen. Wir sind ins Gespräche gekommen und haben uns entschieden zusammen weiterzufahren. Die Fahrt durch diese Landschaft hat wieder mal richtig Spass gemacht. Ohne Verkehr, viel schöner Landschaft und interessierten Einheimischen.
06 - 08. Juni 2019
Es musste wieder mal eine Veränderung geben und somit habe ich das Hotel gegen ein Hostel eingetauscht. Es waren viele Reisende da, ebenso Barbara und Robert und somit war es wieder kurzweiliger, da man sich mit Gleichgesinnten unterhalten konnte. Da ich mir mit irgendetwas noch den Magen verdorben habe und er ziemlich beleidigt war, blieb ich im Hostel, habe nichts getan und mich auskuriert. Seit ich unterwegs bin, war es das erste Mal und wird bestimmt nicht zur Gewohnheit. Da ich aber sowieso noch auf das Visum von Tajikistan warte, fällt es mir leicht, nichts zu tun.
09 - 11. Juni 2019
Nun habe ich mich genug ausgeruht und musste wieder mal etwas unternehmen. Da habe ich mit Robert, Barbara und Adrian beschlossen, dass wir uns den Nationalpark in der Nähe anschauen. Bei diesen Strassen ist in der Nähe jedoch so eine Sache und man ist schnell einen ganzen Tag unterwegs für 100 km. Wie schon so oft, wurden wir von einem Usbeken am Strassenrand angesprochen, welcher uns zu sich nach Hause einladen wollte. Dieses Angebot jedoch wollten wir uns nicht entgehen lassen und sind ihm nachgefahren. Die Gastfreundschaft die man hier immer wieder erfährt, ist einfach unglaublich. Er wohnte in einem grossen Anwesen und es wurde jede Menge Süssigkeit und Nüsse aufgetischt und danach noch eine sehr leckere Hauptspeise. Nach dem wir fürstlich bedient worden sind, ist er uns mit dem Auto noch voraus gefahren und hat uns zu einem Platz mit heilendem Wasser geführt. Hier waren viele Familien am Grillen und Chillen. Wie so oft, waren wir natürlich das Highlight und mussten einige Selfies überstehen. Allgemein in Usbekistan sind die Leute wie vernarrt auf Motorrad-Reisende, es wird gehupt, gewunken und natürlich Selfies gemacht. Man fühlt sich wie ein berühmter Star, was auch manchmal zu viel sein kann. Wir sind dann irgendwann doch noch weitergefahren, haben es jedoch nicht ganz bis in den Nationalpark geschafft, da das Wetter nicht ganz mitspielen wollte. So haben wir uns auf einer Wiese niedergelassen und erst mal etwas zu Essen gekocht, respektive Barbara. Es war ein wunderbarer Abend bei toller Landschaft und Lagerfeuer, obwohl es immer wieder geregnet hat. Am nächsten Tag ging es dann in die Berge, bis auf 2500m, wo es gerade noch 5 Grad hatte. Ja, es war etwas frisch. Nichts desto trotz macht das fahren durch diese traumhafte Landschaft sehr viel Spass und ich habe es nach vielen Kilometern geradeaus fahren, die letzten Wochen, richtig genossen. Am Abend wurde dann wieder, diesmal an einem Fluss, gecampt. Irgendwo an einer schönen Stelle halten und campen können ist einfach klasse. Da wir jeden Tag unsere Emails überprüft haben, in der Hoffnung auf das Tajikistan Visum und noch immer nichts gekommen ist, beschlossen wir zurück zum Hostel zu fahren und Abklärungen mit der Botschaft zu tätigen. Bei mir hat sich herausgestellt, dass ich auf eine Fake-Seite reingefallen war, die genau gleich ausschaute und für mich nicht zu unterscheiden war, zu der offiziellen Visumsseite. Na toll, 1 Woche umsonst gewartet und 5 Doller in den Sand gesetzt. Was solls, so wurde das Visum eben nochmals beantragt, aber diesmal auf der richtigen Seite. Und es hiess wieder, warten!
12 - 16. Juni 2019
Um die Zeit sinnvoll zu nutzen sind wir wieder in die Berge gefahren zum Zelten. Der Zeltplatz am Stausee war so schön, dass wir auch meinen Geburtstag dort feierten. Es war richtig herrlich, abgesehen von einem gelegentlichen "mäh" der Schafe war nichts zu hören. Die Warterei macht ungeduldig und wir beschlossen, näher zur Tadschikischen Grenze zu fahren und dort zu warten. In Urgut waren noch über 1000 Jahre alte Bäume, die wir bestaunen konnten und am Ende von Urgut gab es ein Restaurant welches wir anfahren wollten. Das Restaurant war wie eine Art Camping und wir fragten, ob wir bleiben dürften, aber klar doch erwiederte man uns. Ein netter Platz mit allem was man braucht, was will man mehr. Da Wochenende war, kamen viele Usbeken zum feiern und somit hatten auch wir etwas davon. Wir mussten zwar viel für Selfies hinhalten, bekamen aber auch genügend zu Essen und zu Trinken. Wieder einmal überwältigend, wie Gastfreundlich und Offen die Usbeken sind. Den letzten Abend hier hatte mein Magen nicht besonders gut überstanden und er liess mich die ganze Nacht die Gebüsche anstarren. Au Mann, ich kann bald kein Essen mehr sehen, vor allem nichts das mal "mäh" gemacht hat. Da die Nacht kurz für mich war und ich ja nun endlich das Visum für Tajikistan hatte, beschloss ich, direkt nach der Grenze mir wieder mal ein Hotel zu gönnen und zu entspannen. Also los nach Tajikistan!